Abiturienten Konzert 2022
Muhammad Abi-12 Jahre durchgeboxt

Ein ungewohntes Bild: viele Menschen strömen abends auf das Schulgelände, festlich gekleidet und voller Erwartung und Anspannung – nach zwei Jahren Pandemie eine echte Premiere!

Und wofür? Die Abiturientinnen und Abiturienten des Gymnasiums Friedberg haben sich „zwölf Jahre durchgeboxt“. – „Das Beste kommt zum Schluss“ – so ein Teil des Mottos des diesjährigen Abiturjahrgangs. Nachdem die letzte Klausur geschrieben wurde und bevor das Abitur beginnt, wollten sie ihre musikalischen Talente zeigen. Das, was sie zwölf Jahre hier am SGF, privat im Musikunterricht oder im Verein neben der Schule mit Begeisterung sonst so gemacht haben.

Die für das Abi-Konzert gegründete Abi-Band begann das musikalische Zweieinhalb-Stunden-Feuerwerk mit „Hey Jude“ von den Beatles. Später stimmte sie auf die Pause mit „Tequila“ von The Champs ein und beendete das Konzert mit „Highway to Hell“ von AC/DC – ein Ausdruck des aktuellen Gefühlszustands vor den Abiturprüfungen?

Dazwischen war eindrucksvoll Beethovens „Egmont“ vom Orchester zu hören oder „Der Sommer“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Die Musiklehrerin Frau Emslander-Gayler verabschiedete damit auch Musiker und Musikerinnen aus ihrer ehemaligen Streicherklasse.

Verabschiedet werden mussten auch langjährige Bigband-Mitglieder, die zugleich die neue Musiklehrerin, Frau Spicker, begrüßten und sich sehr herzlich für deren erstes Jahr als Bigband-Leaderin bedankten. Der Abschied von Herrn Raab vor einem Jahr war begleitet gewesen von dem bangen Gefühl, wie es wohl weitergehe und ob „ein Neuer oder eine Neue“ die Motivation der Schülerinnen und Schüler für die Bigband, die jeden Freitagnachmittag übt – merklich erschwert durch die Corona-Auflagen in diesem Schuljahr – aufrecht erhalten kann. „Yes, she can.“ Mit „Get back“ von den Beatles und dem swingenden „Fat Cat“-Stück von Dough Beach war die Begeisterung hörbar und die gute Beziehung zwischen allen spürbar! Das bestätigten auch ehemalige Abiturienten, die natürlich mit „Profiohren“ ganz besonders genau hinhörten und zuschauten!

Begeisterungsstürme lösten auch Einzeltalente aus:

Sei es unser preisgekrönter Gitarrist, Cedric Penn, der symbiotisch mit seiner Gitarre verwachsen zu sein scheint, und Gänsehautmomente mit seinem Gitarrenspiel bei den Zuhörern verursacht.

Sei es unser Geigenvirtuose, Josua Fritz, der bemerkenswerte Wandelbarkeit als Violinist zeigte: Brillierte er einerseits als Solist ganz klassisch in Vivaldis Sommer, begeisterte er andererseits als „Teufelsgeiger“ mit seiner im P-Seminar „Instrumentenbau“ selbst gefertigten E-Violine im AC/DC – Titel oder mit „Crystallize“ von Lindsey Stirling.

Überraschend auch weitere Einzeltalente, die aufgrund der pandemiebedingten Auszeit bedauerlicherweise in den letzten beiden Jahren nicht zum Zug kommen konnten, obwohl sie doch so viel zu präsentieren gehabt hätten:

So Lorenz Hohn am Klavier mit einer gefühlvoll gespielten „Nocturne“ von Chopin oder Irina Golubkova im Glitzerkostüm mit einer atemberaubenden Sportakrobatik-Performance.

So Jakob Ihrig mit der auswendig gespielten „Asturias“ von Isaac Albéniz auf der klassischen Gitarre oder Solo-Gesangsbeiträge von Julia Morhart mit „Calm after the Storm“ von The Common Linnets oder Annika Swada im Duett mit Eva Nita mit „Moral of the Story“ von Ashe.

Überhaupt – Solo-Beiträge. Anna Kolb und Hannah Frohnwieser moderierten nicht nur äußerst kurzweilig und intelligent durch das zweieinhalbstündige Programm, sondern zeigten sich auch als Multitalente mit Gesang und selbstständiger Gitarrenbegleitung von Ed Sheerans „I see fire“, als Duett in Andrew Lloyd Webbers „Phantom of  the Opera“ oder als Leadsängerin in Sportfreunde Stillers „Applaus Applaus“.

Applaus, Applaus – den haben sich alle Performer verdient. Ohne die professionelle Licht- und Tontechnik mit Profi-Equipment der Abiturienten Sebastian Rudnitzky, Niklas Vögtle und Cedric Penn mit ihrem Team des AK Technik wäre der Abend jedoch nicht so beeindruckend abgelaufen.

Ein großes Lob gebührt den Organisatoren für die eigenständige und engagierte Planung und Durchführung des Konzerts! So viel Einsatz und Engagement an den Tag zu legen und vielfältige Talente zu zeigen – das ist eine wahre Leistung! Chapeau!

Als die beiden Moderatorinnen, Anna und Hannah, am Ende des Konzerts alle Abiturientinnen und Abiturienten spontan aus den Zuschauerreihen nach vorn auf die Bühne holten und als trotz FFF2 Masken ein vielstimmiges „Take me home country roads“, der Klassiker aus den 70ern erklang, dann, spätestens dann war der Moment gekommen, in dem ein Schauer über den Rücken lief!

Das Konzert war ein gemeinschaftsstiftendes Erlebnis für den Abiturjahrgang 2022! Jetzt kann die Abiturprüfung beginnen! Viel Erfolg!

Ute Multrus

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