Voller Vorfreude und in Erwartung einer wunderschönen Woche in Italien, fuhren wir Montagfrüh am Volksfestplatz ab. Müde, aber auch ein bisschen nervös, aufgekratzt und voller Neugier auf unsere Gastfamilie kamen wir nach langen neun Stunden Fahrt dann endlich am Abend in Giaveno, einem kleinen Ort in der Nähe von Turin an. Dort wurden wir von unseren Gastfamilien sehr freundlich in Empfang genommen. Mit diesen verbrachten wir alle unseren ersten Abend.


Am folgenden Morgen trafen wir uns alle zusammen mit unseren Austauschpartnern in der Schule. Wir spielten verschiedene Spiele zum Kennenlernen. Nachdem wir uns dann einigermaßen gut kannten, besuchten wir gemeinsam für zwei Schulstunden den Unterricht. Dieser lief etwas turbulenter ab, als wir es gewohnt sind. Vor dem Mittagessen machten wir eine Stadtführung durch Giaveno, die die Italiener für uns vorbereitet hatten. Danach fuhren wir mit dem Bus in das benachbarte Avigliana und veranstalteten dort am großen See ein Picknick. Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Castello von Avigliana, wo uns der starke Wind beinahe wegwehte. Nach einem gemeinsamen Eisessen kehrten wir wieder in unsere Gastfamilien zurück. Für den Abend hatten viele sich verabredet, z.B. um gemeinsam in einem Restaurant zu Abend zu essen.

Nach einer erholsamen Nacht fuhren wir Deutschen am nächsten Morgen mit dem Linienbus nach Turin, wo wir an einer kurzen Stadtführung teilnahmen. Anschließend besuchten wir das ägyptische Museum, welches neben dem in Kairo das wichtigste der Welt ist. Für Aufregung sorgte zuvor jedoch ein IPhone, welches sich verselbstständigt und in einen vier Meter tiefen Luftschacht verabschiedet hatte. Nachdem erst Hausverwaltung und Polizei zur Hilfe gerufen wurden, war es letztlich an sechs beherzten Feuerwehrmännern, Handy und Besitzerin überglücklich wieder zusammenzuführen. Von all dieser Aufregung müde, aber auch beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Italiener, erholten wir uns bei einem gemeinsamen genüsslichen Abendessen.

Am Donnerstag ging es mit dem Bus zum Wahrzeichen des Piemont, der Sacra di San Michele: einer beeindruckenden mittelalterlichen Kirche, welche auf einem Felsenvorsprung in den Bergen des Susatals liegt. Von der Aussichtsplattform genossen wir leider nur die Aussicht auf weiße, wabernde Wolkenmassen. Aufgrund des Regens und Schnees musste der nächste Programmpunkt, die Fahrt nach Sestriere, einem Ort in 2000m Höhe, leider ausfallen- und so fuhren wir ohne Umwege in das Sibirien Italiens, um dort die Festung von Fenestrelle zu besichtigen. Eine kleine Schneeballschlacht ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Am Abend versuchten sich einige von uns mit ihren Gastschwestern in Tabú auf Italienisch.

Das absolute Highlight der Woche war der Ausflug am Freitag: Nach dreistündiger Busfahrt Richtung Süden erblickten wir die ligurische Küste. In dem schönen Städtchen Camogli gingen wir an Bord eines kleinen Schiffs, welches uns nach Portofino brachte. Dort wagten zwei wahnsinnige Bavarier ein Bad in den Fluten, während der Rest der Truppe in Winterjacken durch das beschauliche Örtchen stiefelte. Da wir von diesem Ausflug erst spät zurückkamen, verbrachten die meisten den Abend in ihren Gastfamilien.

Das Wochenende war eigentlich als Zeit mit den Familien eingeplant. Trotzdem trafen sich fast alle, um das Kinomuseum in der Mole Antonelliana sowie ein großes Shoppingcenter zu besuchen. Am Sonntagabend veranstalteten die Italiener ein wunderschönes und sehr lustiges Abschiedsfest. Am Montagmorgen traten wir dann alle glücklich, aber auch ein bisschen wehmütig die Heimfahrt an.

Sarah Reith, Q11

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