Eltern, die im absoluten Halteverbot stehen, um ihre Kinder aussteigen zu lassen? Fahrzeuge, die mit zwei bis vier Rädern auf dem Gehweg direkt vor der Schule parken, und Rückwärtsfahrten über den Gehweg aus reservierten Parkplätzen, die Fußgänger zu riskanten Ausweichmanövern zwingen? Dies ist leider die Realität, die sich vor unserer Schule täglich abspielt.

Die Klasse 5a wollte positiv auf diese Situation einwirken und so wurde gemeinsam mit Frau Haack und deren Kolleginnen und Kollegen von der Polizeiinspektion Friedberg ein Konzept für unsere Schule entwickelt. Am Mittwoch, den 11.1. war es schließlich so weit. Das Social Media Team der Polizei, sowie Vertreter der Presse standen bereit. Ausgestattet mit gelben Warnwesten wartete die Klasse 5a bereits um 7.30 Uhr morgens am Parkplatz gegenüber unserer Schule auf ihren Einsatz.

Eine Radarpistole wurde aufgestellt und fast ein Dutzend Polizistinnen und Polizisten leiteten den Verkehr auf den Parkplatz, auf dem die 23 Schülerinnen und Schüler schon neugierig auf die Autofahrer warteten. Im Vorfeld hatten die Kinder im Unterricht kleine Texte mit lobenden, aber auch tadelnden Worten verfasst, die sie dann, je nach Verkehrsverhalten der angehaltenen Verkehrsteilnehmer, an den Mann oder an die Frau brachten.

Konnte Lob ausgesprochen werden, durften von unserem Elternbeirat gestiftete Gummibärchen verteilt werden und die Autofahrerinnen und Autofahrer freuten sich sichtlich. Bei Fehlverhalten im Straßenverkehr vor unserer Schule gab es Tadel von den Kindern, aber auch ein Stück Zitrone, in das zur „Strafe“ gebissen werden musste. Die Autofahrerinnen und Autofahrer hörten sich die Worte der Schülerinnen und Schüler der 5a geduldig und teils reumütig an, und eine Dame schwor ihnen sogar, nie wieder zu schnell vor der Schule zu fahren!