Ulrike Kolper-Christl


So fing alles an

21 Pioniere haben sich im Schuljahr 2015/16 auf den Weg gemacht und den sozialwissenschaftlichen Zweig an unserer Schule etabliert. Wie es ihnen ergangen ist und was diesen Zweig besonders macht, findet ihr hier.

Am 15. September 2015 begann sowohl für die 21 Schülerinnen und Schüler der Klasse 8d wie auch für unser Gymnasium und nicht zuletzt für mich ein neuer Abschnitt. Endlich sollte politische Bildung einen höheren Stellenwert erhalten, als dies auf den anderen Zweigen der Fall ist. Von Anfang an war zu erkennen, dass die Klasse durchwegs bereit ist, diese Expedition mitzugestalten. Für die Schüler war ja nicht nur das Fach „Sozialkunde“ etwas bisher Unbekanntes, das jetzt sogar als Hauptfach mit Schulaufgabe abgeprüft wird und damit einen hohen Stellenwert hat. Vielmehr weckte vor allem auch das Fach „Sozialpraktische Übung“ große Neugierde. Dass auch ich hier Neuland in Bezug auf Unterrichtspraxis betrat, bot die Chance eines gemeinsam entwickelten Stoffes. Von großem Vorteil dabei ist, dass der Lehrplan im achten Schuljahr nur grobe Rahmenthemen vorgibt, diese aber durch die Lehrer und dabei auch mit den Schülern zusammen erarbeitet werden können. Während der Unterricht im Fach Sozialkunde ähnlich wie in den anderen Fächern gestaltet wird und dabei der Erwerb von Inhalten im Mittelpunkt steht, wird im Fach „Sozialpraktische Übung“ der Schwerpunkt sehr viel stärker auf die Umsetzung dieser theoretischen Kenntnisse gelegt. Auch die Methodik der Sozialwissenschaften verlagert die Unterrichtsgestaltung entsprechend. So führten die Schüler z. B. Rollenspiele durch, um sich Kenntnisse über die Gesellschaft anzueignen. Eine Kategorisierung der eigenen Werte erfolgte im Rahmen einer Umfrage und deren Auswertung. Der Sozialkundebereich „Demokratie“ wurde am Beispiel „Demokratie in der Schule“ transparent gemacht und problematisiert. Internetrecherchen liefern notwendige Informationen. Die Eigentätigkeit des Schülers ist dabei durchgehend zentrales Ziel. Kontakte zu gesellschaftlichen und politischen Institutionen ergänzen diese Bereiche. So fand am 26.11.2015 ein Besuch des Film „Malala“ in Augsburg statt, dessen Kernaussage, die hohe Bedeutung der Bildung als Menschenrecht, den Schülern vor Augen führte, welch privilegiertes Leben wir in Deutschland führen. Am 26.01.2016 fand ein Besuch von Frau Stefanie Kratzer in der Klasse statt. Im Rahmen des Themas „Youngagement – Wie kann ich mich in Staat und Gesellschaft einbringen?“ zeigte die Leiterin der Freiwilligenagentur Aichach-Friedberg Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements für alle Bürger, jedoch unter besonderer Berücksichtigung der Jugendlichen auf. Diese Kontakte dienen natürlich auch dazu, den Schülern Möglichkeiten aufzuzeigen, wie und wo sie ihre vorgeschriebenen Praktika ablegen können. Das große Interesse der Schüler gerade an praxisorientierten Unterrichtseinheiten und ihre Bereitschaft, sich einzubringen, zeigt, dass dieser neue Zweig unseres Gymnasiums eine wichtige Ergänzung unseres Bildungsangebots darstellt. Denn unsere Schule will nicht nur Lern- sondern eben auch Lebensort sein, der nicht nur in kognitiver Hinsicht auf das Leben vorbereitet. Ulrike Kolper-Christl

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